Willkommen in den Wechseljahren...

(...) Als ich merkte, dass mit meinem Körper etwas nicht stimmte, war es für eine Gegenwehr auch schon zu spät. Ich war mitten drin – und zwar in den Wechseljahren. Meine Eisprünge und somit meine regelmäßigen Tage fielen mangels Eier immer spärlicher aus. Das letzte Ei aller Tage machte sich bald auf den Weg, das Ende rückte unaufhaltsam näher.

Ganz normal? Das ist so, wenn man älter wird? Mag sein. Die Sache hatte nur einen Haken. Ich hatte überhaupt keinen Plan, was in meinem Körper abging oder was es bedeutete, plötzlich ohne Hormone leben zu müssen. Ich wusste schließlich auch gar nicht, dass es überhaupt möglich sein kann, ohne Hormone dazustehen. Als es mir anfänglich körperlich und seelisch immer mieser ging, war ich Lichtjahre von dem Wort Menopause entfernt. Ja, ich hatte keine Ahnung, dass meine unzähligen Leiden und Plagen, dass alles, was ich durchmache, in Verbindung mit den Wechseljahren stand, die durch ein Totalversagen meiner Eierstöcke in Gang gesetzt wurden (...)

(...) Manche Frauen erleben die Wechseljahre tatsächlich völlig ohne Hitzen und andere haben sie täglich zehnmal oder häufiger. Mein Rekord lag bislang bei fünfundzwanzig Mal am Tag – ich führe eine Strichliste! Komisch, das Leben tat mir noch nie den Gefallen, meine schönsten Vorstellungen wahr werden zu lassen. Was die schlimmsten Vorstellungen anbelangt, so wurden diese vom Leben allerdings stets getoppt, auch in Bezug auf meine Hitzewallungen. Insgesamt wäre es jetzt hilfreich gewesen zu wissen, wie genau man am besten damit umgehen sollte. Diese einschlägigen Tipps brachten mich nicht sehr viel weiter:

... auf eine Tasse Espresso, Kaffee oder ein Glas Wein oder Sekt brauchen Sie zukünftig nicht zu verzichten. Sorgen Sie einfach dafür, dass Sie rasch ein Fenster öffnen und/oder Pullover, Blazer oder Weste ausziehen können.

Das wäre ja auch noch schöner, wenn ich wegen dieser leidigen Wallungen auch noch auf Kaffee und Alkohol verzichten müsste. Wie soll man denn ohne Alkohol durch die Wechseljahre kommen? Ich bin jetzt nicht der Typ, der gleich zur Flasche greift, aber so ein Gläschen Rotwein am Abend lass ich mir von meiner unfähigen Steuerungszentrale nicht madig machen. Was will das Leben von mir? Dass ich mich für die restlichen Jahre gemütlich in meinem Bett einrichte und mich nicht mehr bewege (Osteoporose!)? (...)


(...) Was Brustkrebs anbelangt, so war es für mich wirklich erschreckend zu erfahren, dass in Deutschland jährlich etwa 45.000 bis 50.000 Frauen im Alter von fünfzig bis siebzig Jahren an Brustkrebs erkranken.  Das ist genau die Zeit der Meno- beziehungsweise Postmenopause. Mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Das Mamakarzinom tritt wesentlich früher auf als die meisten anderen Krebsarten. Etwa jede vierte betroffene Frau ist bei Diagnosestellung jünger als fünfundfünfzig Jahre, jede zehnte unter fünfundvierzig Jahre. (...)  Die Statistik der Brustkrebserkrankungen, die ich in meinem Buch nenne, hat mich zutiefst bewegt. Deswegen möchte ich auf die hervorragende Arbeit von Brustkrebs Deutschland e.V. hinweisen: www.brustkrebsdeutschland.de